Gerne hätte ich als erstes ein Foto aus den Jahren vor 1945 von unserem Friedhof veröffentlicht. Leider bin ich nicht im Besitz eines solchen Bildes, darum wende ich mich mit der Bitte an alle meiner Homepageleser, sollte jemand im Besitz eines Fotos sein, eine e-Mail genügt
Hinzu fügen muss ich noch, dass der Friedhof der kurz vor der Kleinbahn Haltestelle liegt, der neue Friedhof ist. Der alte Friedhof aus der Vergangenheit lag direkt auf dem Kirchplatz an der Kirche und reichte bis zu unserem Glockenstuhl. Dort haben wir oft gespielt und die alten Grabsteine bewundert.
1977 war unsere Kirche in einem Zustand, der einer Ruine gleich kam. Fenster und Türen mit Bretter zugenagelt und innen vollkommen leer. Selbst der Fußboden bestand nur aus Sand. Wie mir die Polen mitteilten war die Kirche von den Russen als Pferdestall benutzt worden.
Als ich 1977 zum ersten mal nach dem Krieg wieder in Dischenhagen war fand ich unseren Friedhof in diesem Zustand vor. Alle Gräber waren zerstört, die Leichenhalle abgerissen und die Grabsteine, Kreuze und Grabtafeln über das ganze Friedhofsgelände verstreut. Später diente das Grundstück des Friedhofs der polnischen Jugend als Fußballplatz. Foto 2002
1997 erscheint im Heft 409 “ Camminer Heimatgrüße ” ein Bericht der alten Schüler unserer Gemeinde mit einem Foto von unserem Friedhof. Ich zitiere den Bericht.: “ Wir waren erstaunt, dass im Bereich der Fundamente der ehemaligen Leichenhalle und in unmittelbarer Nähe jetzt an einem kleinen Platz wieder einzelne eiserne Grabkreuze standen, auch das der Familie Voigt. Vermutlich ist dies von den Polen als dank für das von Gerhard Voigt an die Kirche gespendete Harmonium zu sehen ”.
An dieser Stelle muss ich richtig stellen !
Ja es ist wahr, dass mein Bruder Gerhard und sein Freund Jürgen das Harmonium der Kirche in Dischenhagen gespendet haben. Nicht richtig ist, dass die Polen aus Dankbarkeit für das gespendete Harmonium die Kreuze aufgestellt haben, sondern diese Arbeit wurde von Herrn Dr. Matthias Parpart durchgeführt. Herr Parpart hat von 1995 bis 2005 regelmäßig ein bis zweimal jährlich die Grabkreuze und Tafeln ausgebuddelt, gereinigt und aufgestellt. Der Anlass dafür war seine Ur-Ur-Großmutter Versany geb. Redepenning die hier auf dem Friedhof beerdigt wurde. Herr Dr. Parpart teilte mir auch mit, dass er beim Aufstellen des Grabkreuzes von Wilhelm und Luise Voigt fast verunglückt wäre. Er hatte gerade das schwere eiserne Kreuz aufgestellt und sich umgesehen um es richtig zu befestigen, als es plötzlich umstürzte. Nur mit einem Sprung zur Seite konnte er sich in Sicherheit bringen.
Das Grabkreuz der Wilhelmine Versany geb.: Redepenning Ur - Ur - Großmutter von Dr. Matthias Parpart
Das Grabkreuz von Wilhelm und Luise Voigt.
Am Fuße des Kreuzes Die Grabtafel von Emil Kühl
Die ersten Arbeiten 1995
Einige Einwohner die 1997 neugierig zuschauten, haben dann freiwillig mitgemacht.
Ein Pole aus Dzisna (Dischenhagen) mit meinem Bruder Gerhard auf dem Friedhof
Rudi und mein Bruder Gerhard wurden beide mit Scharlach nach Gollnow ins Krankenhaus eingeliefert. Mein Bruder überlebte. Rudi starb mit sieben Jahre und 9 Monate.
Folgende Kreuze und Grabtafeln wurden von Herrn Dr. Parpart aufgestellt.
Wilhelmine Versany geb. Redepenning * 24. 05. 1831 + 25. 04. 1913
Wilhelm Voigt * 22. 05. 1823 + 10. 08. 1902
Luise Voigt geb. Dewitt * 18. 10. 1828 + 08. 10. 1909
Rudi Rahn * 22. 10. 1933 + 13. 07. 1941
Alwine Kell * 29. 03. 1872 + 11. 03. 1935
Johanna Scharp geb. Kronfeld * 07. 04. 1851 + 25. 03. 1931
Anna Wendland geb. Dünow * 08. 02. 1873 + 01. 04. 1931
Wilhelmine Lage geb. Engelbrecht * 25. 06. 1860 + 24. 09. 1926 ( 0 )
Gustav Lage ? ? ? ? ? ? ? ? ?
Egon Dirks * 18. 11. 1924 + 20. 01. 1927
Emil Kühl ( Grabfeld ) * 16. 04. 1885 + 21. 05. 1895
Friedhof Dischenhagen
Pommerland ist Heimatland